Ansprüche unterliegen der Verjährung, was bedeutet, dass sie nach einer bestimmten Frist nicht mehr erfolgreich durchgesetzt werden können. Die Bestimmung dieser Verjährungsfristen ist oft komplex und erfordert genaue rechtliche Kenntnisse. Wenn einem Anwalt Fehler bei der Berechnung dieser Fristen unterlaufen oder er versäumt, rechtzeitig Maßnahmen zur Hemmung der Verjährung einzuleiten, kann dies für den Mandanten den Verlust seiner Ansprüche bedeuten.
Fehler des Anwalts bei der Verjährung
Wenn ein Gericht eine Klage mit der Begründung abweist, dass der geltend gemachte Anspruch verjährt ist, liegt der Verdacht nahe, dass der Anwalt des Klägers einen Fehler gemacht hat. In solchen Fällen könnte der Anwalt seinem Mandanten gegenüber zum Schadenersatz verpflichtet sein, weil er zu einer Klage über eine bereits verjährte Forderung geraten hat. Dieser Fehler kann erhebliche finanzielle Folgen haben. Der Anwalt muss dann möglicherweise die gesamten Prozesskosten, einschließlich der Kosten der Gegenseite, übernehmen.
Verantwortung des Anwalts vor Eintritt der Verjährung
Wurde der Anwalt bereits vor dem Eintritt der Verjährung beauftragt, trägt er eine besondere Verantwortung. Er muss sicherstellen, dass rechtzeitig alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden, um die Verjährung zu hemmen. Versäumt er dies, kann der Mandant Ansprüche verlieren, die sonst durchgesetzt worden wären. In solchen Fällen könnte der Anwalt verpflichtet sein, den Mandanten so zu stellen, als hätte dieser den Prozess gewonnen. Das bedeutet, der Anwalt müsste den finanziellen Schaden ausgleichen, der durch die verlorene Klage entstanden ist.
Anwaltshaftung bei Verjährungsfehlern
Lässt ein Anwalt die Ansprüche seines Mandanten verjähren oder macht er verjährte Ansprüche geltend, kann er unter dem Gesichtspunkt der Anwaltshaftung zum Schadenersatz verpflichtet sein. Dies gilt insbesondere, wenn der Anwalt es versäumt hat, die Verjährungsfrist korrekt zu berechnen oder rechtzeitig Maßnahmen zur Verhinderung der Verjährung zu ergreifen. In solchen Fällen hat der Mandant das Recht, den Anwalt für den entstandenen Schaden zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Verjährung von Ansprüchen ist ein kritisches Thema, bei dem Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben können. Anwälte müssen daher besonders sorgfältig arbeiten und sicherstellen, dass sie alle Fristen korrekt berechnen und notwendige Schritte rechtzeitig einleiten. Andernfalls riskieren sie nicht nur den Verlust des Prozesses, sondern auch Haftungsansprüche ihrer Mandanten.
Mathias Nittel – Fachanwalt
In meiner Tätigkeit als Anwalt geht es um die Ziele und Vorstellungen meiner Mandanten. Dabei ist es mir wichtig, dass diese Ziele realistisch und erreichbar sind.