Typische Anwaltsfehler – Schadenersatz

Nachfolgend einige typische Anwaltsfehler, die Schadenersatz-Ansprüche des ehemaligen Mandanten begründen können.

  • Versäumen von Fristen

    Der Anwalt ist verpflichtet, gesetzliche oder von Gericht gesetzte Fristen einzuhalten. Ein besonderes Problem stellen dabei die Fristen für ein Rechtsmittel (z.B. Berufung) dar. Werden sie versäumt, geht der Prozess alleine aus diesem Grund verloren.

  • Verjährenlassen von Ansprüchen

    Die Bestimmung von Verjährungsfristen ist zum Teil nicht einfach. Versäumt es der Anwalt, rechtzeitig geeignete Schritte zur Hemmung der Verjährung einzuleiten, kann dies für den Mandanten zum Verlust der Ansprüche führen. Wird ein Urteil damit begründet, dass ein Anspruch verjährt ist, liegt ein Fehler des Anwalts des Klägers nahe. Wäre der Prozess ohne den Anwaltsfehler erfolgreich gewesen, kommt Schadenersatz in Betracht.

  • Fehler bei der Ermittlung von Sachverhalt und Beweismitteln

    Der Anwalt ist verpflichtet, den rechtlich relevanten Sachverhalt zu ermitteln und entsprechende Beweismittel zu sichern. Hierzu hat er den Auftraggeber gezielt zu befragen. Wird eine Klage abgewiesen, weil sie unsubstantiiert war, liegt der Verdacht nahe, dass der Anwalt eine unschlüssige Klage eingereicht hat. Hätte der Mandant die fehlenden Informationen geben können, könnte ein Schadenersatzanspruch bestehen.

  • Unzureichender Sachvortrag

    Fehler bei der Ermittlung von Sachverhalt und Beweismitteln führen nicht selten zu unzureichendem Sachvortrag in Prozessverfahren. Juristen sprechen hier davon, dass die Klage „unsubstantiiert“ ist. Bezeichnet ein Urteil die Klage als unsubstantiiert, lag entweder eine unzureichende Sachverhaltsermittlung zu Grunde, oder der Anwalt hätte aufgrund fehlender erforderlicher Umstände von der Erhebung der Klage abraten müssen.

  • Klage gegen falschen Beklagten

    Wer der richtige Gegner für eine Schadenersatzklage des Mandanten ist, setzt rechtliche Bewertungen voraus, bei denen dem Anwalt leicht Fehler unterlaufen. Stellt sich heraus, dass die Klage gegen den falschen Beklagten geführt wurde, stellen zumindest die Kosten dieses Rechtsstreit einen vom Anwalt zu ersetzenden Schaden dar.

  • Unzutreffende Darstellung der Prozessaussichten

    Der Anwalt ist zu einer umfassenden und möglichst erschöpfenden Belehrung verpflichtet und muss seinen Mandanten vor Schäden bewahren. Der Anwalt hat dem Auftraggeber den sichersten und ungefährlichsten Weg vorzuschlagen und ihn über mögliche Risiken aufzuklären.

  • Unzureichende Aufklärung über Kosten und Kostenrisiken

    Der Anwalt ist bei Vorliegen besonderer Umstände verpflichtet, den Mandanten auf das Kostenrisiko einer Klage aufzuklären.